CLIMATE WRITING IN TAIWAN II
„Zwei Bäume machen einen Wald“
Jessica Lee/ Taiwan/ Kanada/ England
Moderation: Alice Grünfelder/ Deutschland/ Schweiz
Sprachen: Englisch, Deutsch
Als Jessica J. Lee durch Zufall die gut versteckten Aufzeichnungen ihres verstorbenen Großvaters in die Hände fallen, entschließt sie sich, nicht nur ihrer Familiengeschichte nachzuspüren, sondern auch die Insel zu erkunden, auf der ihre Großeltern den Großteil ihres Lebens verbrachten: Taiwan. Im Bestreben, diese zwischen tektonischen Platten und gegensätzlichen Kulturen gelegene Insel der Extreme zu erforschen, legt Jessica J. Lee frei, inwiefern menschliche Schicksale mit geografischen Kräften zusammenhängen.
Angetrieben von dem Wunsch, zu verstehen, welche Erschütterungen ihre Familie erst von China nach Taiwan und schließlich nach Kanada führten, spürt sie anhand dieser Insel mit ihren hohen Bergen, dem offenen Tiefland und den dicht bewachsenen Wäldern der Migrationsgeschichte ihrer Vorfahren nach.
Alice Grünfelder diskutiert mit Jessica Lee über ästhetisch-literarische Balanceakte zwischen subjektiver Selbsterkundung und geografischer Beschreibung.
Auf dem Podium
Jessica Lee, britisch-kanadisch-taiwanische Autorin, Ph.D. in „Environmental History and Aesthetics“ gehört zu den Gründer:innen der Literaturzeitschrift „The Willowherb Review“, die einen Schwerpunkt auf Nature Writing von Autor:innen of Color legt. Lees Texte entstehen aus der Bewegung zwischen Ländern und Sprachen, denn Heimat sei ebenso in der Sprache wie in der Landschaft, schreibt sie in „Mein Jahr im Wasser. Tagebuch einer Schwimmerin“. Es sind die Bäume, deren Wurzeln die Erde festhalten, bezeichnenderweise heißt ihr jüngstes Buch „Zwei Bäume machen einen Wald“, in denen sie ihre Familiengeschichte mit der Flora & Fauna Taiwans verwebt.
• 2020 Zwei Bäume machen einen Wald (Two Trees make a Forest)
• 2017 Tagebuch einer Schwimmerin (Turning: A Year in the Water)
↗www.jessocajeleewrites.com