"ECHOS" - Vernissage
Eine Kunstausstellung aus Rabat
„ECHOS“ ist an allen drei Tagen vom 26. - 28. August frei zugänglich
Mit Werken von Aàdesokan Adedayo/ Nigeria, Younes Ben Slimane/ Tunesien, Fatim Benhamza/ Marokko, Mohamedali Ltaief/ Tunesien, Amine Oulmakki/ Marokko
Kuratiert von Elisabeth Piskernik/ Marokko/ Österreich (Le Cube – independent art room, Rabat)
Sprachen: Englisch, Deutsch
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Rabat und Berlin
In der Gruppenausstellung „ECHOS“ setzen sich Künstler:innen mit einer von wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheit geprägten Umwelt, in einer Zeit des Klimawandels und zunehmender Bevölkerungsmigration, auseinander. Aàdesokan Adedayo, Younes Ben Slimane, Fatim Benhamza, Mohamedali Ltaief und Amine Oulmakki spiegeln – gleich einem Echo - lokale, durch globale Ursachen bedingte und von der Welt der Wissenschaft mit Besorgnis beobachtete Entwicklungen wider.
Indem sie Abfallwirtschaft, die daraus resultierenden Konsequenzen für Natur und Lebewesen und - trotz allem - die Hoffnung auf eine Veränderung thematisieren, zeigen die Künstler:innen durch verschiedene Medien wie Fotografie, Collage und Video die in Afrika erlebte Realität durch das Prisma der Umwelt.
Mit dem Projekt „What do you choose to see“ präsentiert die in Marokko lebende Künstlerin Fatim Benhamza ein Triptychon, das zum Nachdenken über Recycling als Ressource anregt und uns auf eine Reise durch die Metamorphose von Abfall einlädt. Die Künstlerin ermutigt uns, über unsere Entscheidungen nachzudenken, indem sie die Frage stellt: "Was möchtest du sehen?". Die Entscheidung, ein Abfallprodukt in den Tod oder ins Leben zu schicken, ist ein subtiler Appel an unsere Verantwortung als Weltenbürger
Die analoge Fotoserie „All come from dust“ des tunesischen Künstlers Younes Ben Slimane dokumentiert das Leben der Handwerker, die die traditionellen Ziegelsteine in Tunesien herstellen. Sie versteht sich als Beitrag zur Sichtbarmachung einer Tradition, die in unserer globalisierten Welt zunehmend in Vergessenheit gerät, und zu einer Rückbesinnung auf überliefertes lokales Know-how.
In seiner Videoarbeit Homrane erzählt der ebenfalls aus Tunesien stammende Künstler Mohamedali Ltaief die Geschichte eines utopischen Ortes. Homrane besteht aus intimen und abstrakten Fragmenten eines Körpers, des Körpers von Slim Baccar, der zu sich selbst und zur Erde, dem Wald von Ain Draham in Tunesien, zurückkehrt. Die Arbeit ist eine Einladung, sich wieder in die Natur einzufügen und so seine eigene Natur zu finden.
Die Fotoinstallation „Waste identity - Bola Bola living“ des nigerianischen Künstlers Aàdesokan Adedayo befasst sich mit der Bewegung von Abfällen als Metapher für die menschliche Migration und zeigt die Dringlichkeit des Umgangs mit dem Phänomen auf. Ausgehend von einer Feldstudie über die größte Mülldeponie Afrikas, "Olusosun" in Lagos, enthüllt der Künstler das auf der Deponie entstandene Ökosystem und zeigt das Leben der „Bola Bola“, jenen Migranten, die sich auf der Mülldeponie niedergelassen und durch die Wiederverwertung von Abfällen ihren eigenen Lebensraum mit Infrastrukturen und Handelsbeziehungen aufgebaut haben.